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2005/06 MARKUS UHRIconIconIconIconIcon


Die Grossen Die Kleinen Die Mittleren

Die Grossen- 7 C-Prints, gerahmt, je 90 cm x 135 cm
Die Kleinen- 3 C-Prints, gerahmt, je 40 cm x 60 cm
Die Mittleren- 6 C-Prints, gerahmt, je 90 cm x 60 cm

2004/2005, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig / Professor Helfried Strauss

 

"Die Großen Die Kleinen Die Mittleren" repräsentieren Fotografien, welche sich in erster Linie mit dem Bild als solchem und dem Bildermachen als Beruf auseinandersetzen.

Im Hintergrund meiner Arbeit stehen verschiedene Aspekte des Künstlerdaseins. Fragen wie: Wo begegnen mir Bilder im Alltag?/ Für was stehen Bilder?/ Wieweit verändern oder beeinflussen sich Bilder durch Zusammenstellungen?/ – Was bedeutet es überhaupt Kunst als Beruf zu machen? – haben sich mit und durch diese Arbeit für mich von neuem gestellt. So beinhaltet meine künstlerische Arbeit Die Großen Die Kleinen Die Mittleren gleichsam das Streben nach Erfolg, nach Anerkennung, wie auch die Furcht vor der gesellschaftlichen Ablehnung, das Scheitern.

Diese Aspekte eines Daseins als Künstler und der Versuch einer persönlichen Einordnung diesbezüglich wird schon auf der ersten Doppelseite des Buches sichtbar (die einzigen Bilder, die in der Ausstellung sowohl im Buch wie auch an der Wand – im Block zu sehen sind). Einem verschwommenen Selbstportrait steht das Puzzle mit dem Abbild Tutanchamuns Sarkophag gegenüber. Der Bezug zum Titel der Arbeit wird dadurch bereits zu Beginn ironisch thematisiert – und meine persönliche Eingliederung bleibt offen – vielleicht geblendet, irgendwo im weiten Feld der Kunst, auf der Suche nach mir selbst als Künstler (bleibe ich stehen). Und so geht es weiter, Schlag auf Schlag werden dem Betrachter immer wieder neue, unerwartete Eindrücke präsentiert. Glauben und Zweifel, Reich und Arm, Höhen und Tiefen, das Vergessen und die Idee von Heimat und die Kunst als Beruf stehen sich gegenüber.

Erstmalig veröffentlichte ich Bilder aus dieser Reihe im Jahre 2004 unter dem Titel "Flachland". Damals beschrieb ich meine künstlerische Arbeit als mein eigenes Verständnis von Fotografie, welches auf der Verwendung von Ausschnitten aus meiner unmittelbaren Umgebung beruht. Ich drücke meine Gedanken in Fotos aus, man könnte fast sagen, ich sehe die Welt durch ein imaginäres Rechteck. Diese derart gefundenen Bilder sind Beispiele, wie auch spontan komponierte Metaphern meiner täglichen Bildersuche.

Wie in den in "Flachland" nach solcherart Technik versammelten Bildern zu sehen ist, werden diese von einer aufdringlichen Oberflächlichkeit beherrscht. Erst wenn man versucht, diese auf den ersten Blick schlüssig erscheinenden Bilder für sich selbst zu beschreiben, wird man stutzig. Die fotografische Durchdringung der Oberfläche nämlich zeigt, wie seicht unser Leben eigentlich ist und inwiefern es der Fotografie bedarf diese Oberflächlichkeit aufzuzeigen.

Im letzten Jahr kam durch meinen bevorstehenden Studiumsabschluss, der Aspekt der Abnabelung von der Hochschule hinzu, und die Arbeit entwickelte sich so zunehmend in ein vernetztes Werk. – Die Alltäglichkeit in ihren Nuancen und metaphorischen Ironie wird jetzt durch die Problematik des Künstlerdaseins als Beruf erneut in Frage gestellt. Der in der Kunstszene durch die Malerei ausgelöste "Leipzighype" spielt dabei eine wesentliche Rolle. Befreundete Künstler, die gestern noch nicht wussten, wie sie ihr Atelier bezahlen sollen, haben heute bereits ihre erste Einzelausstellung und werden morgen nach New York geladen – erste Klasse.